Ein Künstler und sein Werk
Georg Demetriades,
einer der letzten Meister des naturalistischen Stils.
Im Jahre 1899 in Wien geboren und griechischer Nationalität,
verlebte der Künstler seine früheste Kindheit bis zum 6.Lebensjahr
in Patras in Griechenland. Von 1907 bis 1972 hatte er in Hamburg seinen Wohnsitz,
wo er bis zur mittleren Reife die Oberrealschule in Uhlenhorst besuchte.
Bereits als Neunjähriger zeichnete er räumlich-perspektivisch aus eigener freier
Anschauung und schon als Elfjähriger die ersten Portraitstudien nach dem Leben.
1915 dort Hochschule für bildende Kunst:
Prof. Illies und Behnke
1918 Münchener Akademie:
Prof. Gröber
1920-22 wieder in Hamburg bei Prof. Illies
Ab 1920 zahlreiche Ausstellungen in großen Galerien wie Bock und Commeter in Hamburg.
1934 Freilichtmalerei nach Prof. von Bartels
1938 Arbeitete Demetriades in Süd-Tirol im Grödnertal,
im Sella-Joch und im Pordoi-Joch. In der großen Ruhe und Klarheit seiner Landschaften
kam das ihn von Anfang an erfüllende religiöse Element in schöner Verhaltenheit zum
Ausdruck, lebendiges künstlerisches Zeugnis der Ehrfurcht vor der Natur als Schöpfung
Gottes. Daher ging es ihm vor allem um die Vollkommenheit der Erscheinung, die selbst
in der Fülle der Einzelheiten immer ein harmonisches Ganzes offenbart.
1939 war Demetriades in Ostpreußen als Gast auf Schloss Maldeuten, wo ein repräsentatives Bildnis des Generalfeldmarschalls
Graf von Moltke im Auftrag des Hausherrn und mehrere Landschaften entstanden.
1944 Verlust des großen Ateliers und sämtlicher Werke in Hamburg durch
Luftangriffe.
1951 Schlüchtern/Hessen
Porträt des hessischen Bauern /heute im Besitz der Stadt Gießen
1953 Bietigheim/Enz
Stadt-Ausstellung
Mehrere Reisen nach Norwegen und Portugal mit Porträt-Aufträgen
1965/66/67 wurden drei große, erfolgreiche Privatausstellungen in
Hamburg veranstaltet.
1968-71 folgten Portraitaufträge des Bundeskanzler Brandt, Bundesminister Wehner und Ministerpräsident Dr. Röder, der
dem damals 71 jährigen Künstler im September 1970 einen Besuch während seines Schaffens in Nunkirchen/Saarland
abstattete und eine Ausstellung in Saarbrücken wünschte.
Wer die Werke Georg Demetriades betrachtet merkt, d. angefangen von der zarten Lyrik eines Blütentraums bis zur dramatischen Wucht
verschiedenartigster Landschaften, es der Künstler nicht nötig hatte, sich in der Kunst "neu zu orientieren". Seine Arbeiten waren das
Produkt eines jahrzehntelangen Ringens um wirkliche Meisterschaft und ewige Werte. Sie sind der Ausdruck einer starken Persönlichkeit.
Wer von einer Landschaftsmalerei mehr verlangt, als nur ein Momentbild mit kühn hingeworfenen Farbspielen, den wird
ein Gefühl der Andacht überkommen, wenn er sich in diese Bilder versenkt, die aus einer tiefen Religiosität heraus geschaffen wurden.
Die Wechselbeziehung zwischen Bild und Ton wirkte sich bei dem Künstler dahingehend aus, das optische Eindrücke sich ihm beim Malvorgang
wie eine "gleichsam aus der Landschaft strömende Musik" innerlich hörbar machten.
Im Sommer 1972 gab der Künstler seinen jahrzehntelangen Wohnsitz und Atelier in Hamburg auf und ließ sich in Gießen nieder.
Der Reiz der vielfältigen hessischen Landschaft und Menschen, hatte ihn schon in frühen Jahren zum Schaffen in Hessen angeregt.
Seine zweite Ehefrau Irmgard Demetriades und deren Tochter Edna, Ehemann Werner und deren Tochter Daniela Uhl begleiteten und
unterstützten Georg Demetriades in Liebe und tiefer Freundschaft, bis er im Jahre 1979 in Gießen verstarb.
Eine letzte Gedächtnisausstellung fand 1982 in den Kunstausstellungsräumen in der Kongresshalle in Gießen statt.
Im Gedenken und in Ehren an Georg Demetriades:
Familie Jasmin und Jenö Demetriades
Familie Edna und Werner Uhl
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